Roller

Birmingham-Roller

Herkunft:
Aus den Midlands von England. Verschiedene Tümmler, unter anderen auch der Orientalische-Roller, standen bei seiner Geburt Pate.
Aussehen:
Der Birmingham-Roller ist eine reine Leistungstaube und hat wie viele andere Flugsporttauben auch, keinen Rassestandard. Er ist mittelgross, kräftig gebaut, kompakt und kommt in allen Farb- und Zeichnungsvarianten vor. Seltener treffen wir bestrümpfte an. Kopfschmuck trägt er nicht.
Eigenschaften:
Der Birmingham-Roller ist ein Rückwärtsabroller erster Güte. Bei ihm sind alle sonstigen Figuren und Schnörkel unerwünscht. Nur das sehr schnelle, nicht zählbare, senkrechte Rückwärtsabrollen wird gewertet. Spitzentiere können über mehrere Meter tief abrollen, den Rollvorgang exakt abbrechen und den Kameraden mit raschen Fügelschlägen nach fliegen. Obschon der Birmingham-Roller zu den beliebtesten und zeitweilig einer der meist gezüchteten Rollerrassen in Westeuropa zählt, ist seine Rollqualität nach wie vor sehr unterschiedlich und Spitzentiere selten.
Birmingham-Roller sind zutrauliche und gelehrige Tauben, die sehr gut züchten. Eignet sich sowohl für den Dach- wie Gartenschlag. Beliebt ist sein Einsatz auch auf dem Flugkasten.

Bursa-Roller

Herkunft:
Bursa-Roller, benannt nach der gleichnamigen Stadt, stammen aus der Marmara-Region in der Türkei und zählen zu den ältesten Rollerrassen. Ihre Entstehung geht ins 14. Jahrhundert zurück. In der Schweiz sind sie seit Anfang 90er-Jahre heimisch.
Aussehen:
Bursa sind gut mittelgrosse, gestreckt, leicht aufrecht stehende Tauben, welche die Schwingen über dem Schwanz tragen. Sie kommen nur glattköpfig und glattfüssig in den Farben schwarz Weissschlag-Weisschwanz. Das hiesst, der Körper ist Schwarz, 6-8 Handschwingen sowie Schwanz, Decke und Kiel sind weiss.
Eigenschaften:
Bursa Roller werden im Heimatland in Stichen von mehreren Tauben (mind. acht bis 20 oder mehr) geflogen, wobei ein lockerer Trupp gewünscht wird. Der schnelle Flug ist „gewürzt“ mit bis zu 30 Metern tiefen Rollvorgängen und Sturzflügen, wobei die Tauben immer wieder zum Stich zurückkehren. Trotzdem sind sie ausdauernde Flieger, die in grosse Höhen aufsteigen können. Je nach Linie sind die Flugeigenschaften leicht anders.
Bursa sind eher scheue Tauben mit gutem Orientierungssinn, die ihre Jungen gut aufziehen.

Galatzer-Roller

Herkunft:
Rumänien
Aussehen:
Noch nicht überall durchgezüchtet ist der Galatzer, aber dem Birmingham-Roller nicht unähnlich. Einzig ist er eher gedrungener im Körperbau und hat einen feinen, würfelartigen Kopf, was ihm ein apartes Aussehen verleiht.
Eigenschaften:
Galatzer haben einen schnelleren Flug als beispielsweise der Birmingham-Roller. Kann aber genau so schnell rückwärts Abrollen wie dieser. Zudem zeigen Galatzer auch das Mühledrehen und die Schraube. Er gilt als ausdauernder Fieger und bliebt ab Heimatschlag ohne weiteres über eine Stunde in der Luft. In seiner Heimat werden gewisse Linien vor allem zur Ausübung des Hochflugsportes eingesetzt. Deshalb lohnt es sich, sich vor dem Kauf zu informieren aus was für einer Zuchtrichtung die zu kaufende Tiere stammen. Wenn immer möglich, empfiehlt es sich, die Tiere vorfliegen zu lassen.
Da in der Schweiz immer nur vereinzelte Züchter sich mit dieser Rasse befassten, fehlen allgemein gültige Angaben zum Wesen des Galatzer-Rollers. Ist eher etwas scheuer und kann auch im Fliegen durch externe Einflüsse ungewohnt reagieren (lang fliegen oder sehr hoch aufsteigen etc.) Trotz des kürzeren Schnabels ziehen Galatzer ihre Jungen problemlos selber auf.

Orientalische-Roller

Herkunft:
Vorderer Orient, sowie persisch-indischer Raum
Aussehen:
Durch die sogenannte Amselstellung (Flügel werden unter dem Schwanz getragen) sticht der Orientalische-Roller auch Laien sofort ins Auge. Dies ist vielleicht mit ein Grund, dass der Orientalische-Roller eine gute Verbreitung gefunden hat. Er wird einfarbig in fast allen Taubenfarben gezüchtet, auch sprenklig und vielfarben.
Eigenschaften:
Der Orientalische-Roller gehört zu den vielseitigsten Rollern überhaupt und wird deshalb von seinen Züchtern gerne als König der Roller bezeichnet. Er beherrscht den Rückwärtssalto ebenso wie das Abrollen, das Mühledrehen oder axiale Drehungen. Spiralen fliegen kann er und entwischt manchmal dem Züchterauge in höchste Höhen hinauf. Was trotz dem mangelnden Erkennen der Figuren nicht negativ gewertet werden darf.
Augen auf beim Kauf von Orientalische-Roller! Er ist nicht nur bei Kunstflugtauben-Liebhabern beliebt, sondern hat auch eine starke Verbreitung unter den Liebhabern für die Schönheits-Wettbewerbe. Da diese Stämme oft mit anderen Rassen „veredelt“ wurden, taugen sie fürs Fliegen kaum mehr was. Ein seriöser Flugtaubenzüchter fliegt bei entsprechender Anmeldung und Jahreszeit seine Schützlinge aber gerne vor, so dass man sich über den Leistungsstand orientieren kann.
Bei regelmässiger Beschäftigung wird der Oreientalische-Roller rasch zutraulich und sorgt für genügend Nachwuchs.
Da der Orientalische-Roller über keine Bürzeldrüse verfügt, wird sein Gefieder schneller nass und kann seine Flugleistungen beeinträchtigen.

Rakonitzer Roller

Häufig wird der Rakonitzer Roller bei uns in Westeuropa – weder auf Schauen noch im Flug – nicht gezeigt. Zeit, diese hübsche und äusserst angenehme Taubenrasse etwas näher vorzustellen.

In Deutschland und Frankreich, sowie der Schweiz,  beschäftigen sich seit mehr als zehn Jahren einige Züchter innerhalb der EFU mit den Rakonitzer Roller. Nach Reglement ist es üblich, Rassen die neu in den Flugwettbewerben mitmischen, vorerst in der sogenannten offenen Klasse zu fliegen. Eine Erfahrung, die sich durchaus bewährt, um nicht für jede «Eintagsfliege» ein Regelwerk erstellen zu müssen, was dann nach paar Jahren wieder verstaubt. Da sich die Rakonitzer zu etablieren scheinen, war es an der Zeit, sich Gedanken über eine Zuteilung in eine bestehende oder die Schaffung einer neuen Klasse zu machen.

Mit der Definition der Figuren werden nicht nur die Zuchtziele definiert und gefördert, sondern auch die Leistungen honoriert und mit Platzierungen an Wettbewerben ausgezeichnet.

 

Sisaker-Roller

Herkunft:
In der Stadt Sisak/Kroatien und Umgebung im 19. Jahrhundert erzüchtet worden.
Aussehen:
Tief gestelte, lebhafte mittelgrosse Taube mit aparter Rundhaube und ansprechender Zeichnung. Kommt einfarbig in weiss, schwarz, dun, blau mit schwarzen Binden, rot und gelb vor. Geganselt in schwarz, dun, silber, blau, rot und gelb vor. Bei Geganselten ist die Rundhaube, der Hals, das Schultergefieder und der Schwanz farbig. Die übrigen Partien sind weiss.
Eigenschaften:
Schon allein durch die Zeichnung gibt ein Trupp geganselter Sisaker ein herrliches Flugbild ab! Nach der europäischen Flugroller-Union wird der Sisaker-Roller in der Kategorie der Rolltümmler geführt. Das heisst, dass eine Figurenvielfalt von Doppelüberschlägen, Abrollen schnell oder langsam, Mehrfachmühle, Schraube oder die Kombination von zwei Figuren (Bsp. Einfachüberschlag mit Mühle) erwünscht ist.
Da die Sisaker auch ausgestellt werden können, ist beim Kauf darauf zu achten, dass sie von einem Züchter erworben werden, der sie auch entsprechend fliegt. Leider liegen uns über Flugzeiten und –höhen sowie weiteren Eigenschaften wenig Informationen vor. Bisher ist nur ein Züchter in der Schweiz, der sich diesem Juwel angenommen hat. Hoffen wir, dass sie ebenfalls an Verbreitung gewinnen!
Über Verhalten im Schlag und die Aufzucht ist nichts Nachteiliges bekannt.

Vereinigung Schweizerischer Flugtaubensportler – VSF