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Hochflugtaubenzüchter aus Leidenschaft seit der Mitte des letzten Jahrhunderts!

Bericht Gruppenleiter Kunstflug 2017

Und wieder geht ein sehr erfolgreiches Jahr zu Ende. Ein Jahr das als eines der Erfolgreichsten aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen wird.
Im Juli durften wir im wunderbaren Rorbas bei Hans Ganz ein hervorragend organisiertes Flugkastentreffen durchführen.
Bei herrlichem Wetter und zahlreichen Teilnehmern ein Anlass, der allen sehr gefallen hat. Sicher ein tolles Ereignis für den Verein und alle Interessierten. Bessere Werbung kann man für unser Hobby nicht machen. Besten Dank für den Einsatz von allen Beteiligten. Ein Wertungsrichter stand fast bei jedem Flug auf der Wiese. Der unermüdliche Marco Schneider, der trotz Sonnenbrand alles gegeben hat. Herzlichen Dank für den Einsatz.
Unsere Flugkastencracks Hans Ganz, Heinz Gerber und Martin Mörter als Newcomer haben tolle Leistungen gezeigt.
In der Summe aller Internationalen Flugkastentreffen hat das folgende Titel für unsere Aushängeschilder des Kunstflugtaubenvereins ergeben.

Bei der Flugkastenwertung haben wir folgende Titel errungen:
Europachampion Orientalische Roller FK: Hans Ganz
Europachampion Wuta FK: Heinz Gerber

Bei der Heimatschlagwertung haben wir folgende Titel errungen:
Europachampion Sisaker Roller HS: Hans Ganz
Europachampion Birmingham Roller 60min. HS: Marco Schneider
Europachampion Birmingham Roller 30min. HS: Marco Schneider
Europachampion Wammentauben HS: Heinz Gerber

Bei der Birmingham Kit Wertung sind wir auf den 9. Platz von Hamdija Deomic stolz. Mit 16 Teilnehmern eine Aufstrebende Wertungsklasse.

Ich bin sehr stolz auf meine Kollegen und freue mich mich ihnen.
Der grösste Freude bereitet mir jedoch unser Zusammenhalt, unsere schönen gemeinsamen Stunden und unsere Freundschaften.

Zum Abschluss noch ein Wort zu unserem Auftritt an der Kleintierausstellung in Fribourg.
Einfach sensationell was wir da auf die Beine gestellt haben. Bravo Christian und alle, welche die Ausstellung mit Flugtauben bestückt haben.
Beste Werbung für unser Hobby.
GL Kunstflug

Franco Visonà

EFU – Championat – FK 2017

EFU – Championat – HS 2017

Kurz-Nachricht unseres Vorstandes

„Mitte November 2017 traf sich der Vorstand der VSF zur traditionellen Vorstandssitzung im Herbst. Neben dem Rückblick auf die Aktivitäten im 2017 waren unsere Präsentation an der Gesamtausstellung in Fribourg (5. bis 7. Januar 2018), die Vorbereitung der Generalversammlung vom 17. Februar 2017 sowie die künftige Zusammensetzung des Vorstands Hauptthemen.“

Hamburger Reise-Wiener

Diesen interessanten Bericht und die schönen Bilder, mit Genehmigung von Rolf Richter aus Facebook kopiert,  möchte ich euch nicht vorenthalten.

Der helle Reisetaubensport in Hamburg und Umgebung                              TEXT: ROLF RICHTER

 

In der Annahme und in Anbetracht der Tatsache, hier von einer eigentlich ausgestorbenen Taubenrasse etwas zu dokumentieren, muss zum Verständnis des Lesers doch etwas ausgeholt werden. In Hamburg blühte in der Vorkriegszeit und besonders auch in den ersten 20 Jahren nach dem Kriege der Reisetaubensport, allerdings nicht wie man unmittelbar vermuten würde mit den sogenannten Brieftauben, sondern mit überwiegend hellen Flugtaubenrassen. Jedoch hierüber etwas zu schreiben war ich lange Zeit auf der Suche nach Züchtern die diese Zeit der 60er bis 70er Jahre noch aktiv mitgemacht hatten. Leider ergab sich immer wieder wenn ich eine Adresse oder Namen bekam, das entweder der Name bzw. die Adresse nicht stimmte, oder aber der Züchter schon lange nicht mehr lebte. Meine eigenen aktiven Erfahrungen mit dem hellen Reisetaubensport sind eigentlich nicht kompetent genug um hierüber ein Artikel von ausreichender Qualität zu schreiben, denn Anfang der 50er Jahre war ich selbst natürlich noch ein Kind, ich bin im Januar 1944 geboren. Allerdings bin ich Ende der 50er Jahre Mitglied im Altonaer “ATC” ( Altonaer Taubenclub ) geworden, einer von den Hamburger Schnellflug Taubenclub’s die allein mit den hellen Tauben im Wettstreit flogen. In diesen speziellen Reisetaubensport bin ich ganz klar als Autodidakt gekommen, ich hatte weder Tauben-interessierte Eltern, noch Onkel oder Opa oder dergleichen, die mich u.U. hätten retten können von meiner Krankheitserscheinung dem “ Taubenvirus ” . Alles musste ich damals allein tun, regeln und vor allem finanzieren, denn es durfte absolut für meine Eltern nichts kosten. Dieses Problem habe ich dann sehr selbstständig gelöst durch, nun würde man sicher sagen durch Kinderarbeit.



 

 

 

Hier möchte ich mich nun auf drei Rassen beschränken, die noch bis zum Ende der 60er Jahre durchhielten. Das waren vor allem noch die Reise-Wiener ( damals nur Wiener genannt und nicht Wiener- Hochflieger ) sowie die Kopenhagener Elstern und im Einzelfall auch noch die Flug-bzw. Fliegekalotten, diese Tauben waren u.a. echte Hamburger Flugrassen mit mehreren guten Eigenschaften. Die Tauben flogen damals einen rasanten Flugstil mit kippen und schwenken, entweder getrennt als Rasse aber auch als gemengter Schwarm ( Flucht ) mit einer Flugdauer von ca. 50 – 90 Minuten in unterschiedlicher Höhe und dieses auch bei schlechtem Wetter, mit Ausnahme natürlich von Nebel, Schnee und Hagel, außerdem verfügten alle drei Rassen über einen ausgezeichneten Orientierungssinn. Mitte der 60er Jahre löste sich der Altonaer Taubenclub allerdings auf, es folgte entsprechend der Notwendigkeit eine Fusion mit dem Ottensener- sowie Wandsbeker Taubenenclub’s. Diese drei nun vereinigten Hamburger hellen Reisetaubensport-Vereine flogen ab dieser Zeit, nach neuer Vermessung, gemeinsam, mit allerdings nur noch den zwei Rassen, Kopenhagener Elstern sowie den Reise-Wienern. Diese zuverlässigen Angaben erhielt ich, gerade noch rechtzeitig vor Abschluß dieses Artikels dankenswerterweise von Günther Meier bei Hamburg. Geflogen wurde je nach Möglichkeit des jeweiligen Züchters von einer Jageklappe, aber genauso auch aus einer ganz gewöhnlichen Dachluke mit kleinem- oder aber überhaupt keinem Anflugbrett. Als Flugbasis dienten damals alle möglichen Wohnhäuser in und außerhalb der Stadt, sowie Gärten oder Hinterhöfe, selbst noch stehende und teilweise zerbombte, jedoch noch bewohnbare, Häuser wurden ebenfalls für die Flugtaubenhaltung genutzt, oft wurde auch ein Springer für das Aus-und Einfliegen gebraucht, alles natürlich in Eigenbau, Baumärkte kannte man damals noch nicht.
Neben den Kopenhagener Elstern und Hamburger Fliegekalotten, die in Hamburg derzeit keine seltenen Flugtauben waren, wurde hauptsächlich noch mit Wienern ( heute Reise-Wiener ) im hellen Reisetaubensport geflogen und dieses Fliegen mit den Wienern blieb nicht unumstritten, dazu später mehr. Es gab damals selbstverständlich auch noch andere Hamburger Flugrassen, diese veränderten aber so nach und nach zu eigenständigen Rassetauben mit den dazugehörenden Standard, also zu Ausstellungstauben. Um hier nur einige zu nennen, die Hamburger Tümmler in verschiedenen Farben wie Elstern, Weißschwanz, Farbschwanz u.s.w., außerdem die Hamburger Sticken sowie die Hamburger Schimmel, auch diese Rassen waren im Ursprung noch geschickte Flugtauben die ihre Nachzucht noch ohne Probleme selber groß brachten, dieses ist durch Einkreuzung nun nicht mehr möglich aufgrund ihrer jetzigen Kurzschnäbligkeit, sie werden von Ammentauben aufgezogen.
Von diesen vorgenannten Hamburger Regionalrassen sind im Prinzip noch zwei echte Flugrassen übrig geblieben, die dritte Rasse der “Reise-Wiener” war so gut als ausgestorben zu bezeichnen. Allerdings bestand noch ein Züchter der, quasi im Alleingang, diese Reisewiener besitzt und in kleiner Anzahl seriös züchtet und dieses in vorbildlicher Manier von Unterbringung und Zuchtidee. Hiermit trägt G. Meier wesentlich bei für die Erhaltung des Reise-Wieners. Alle von G. Meier, der in der Nähe von Hamburg lebt, gezüchteten Reise-Wiener haben noch präzise das Aussehen und die Flugkapazitäten der Wiener, die wir in den 50er/60er Jahren schon flogen. Im Monat Mai 2015 reisten wir, Jos Ankone ( secretaris meines hier in Holland ansässigen Flugtaubenverein’s ) und ich zu G. Meier um uns zum einem diese Anlage anzusehen und zum anderen die schon lange zuvor reservierten junge Reise-Wieners abzuholen. Dieser Besuch wurde für uns sein unvergessliches Erlebnis, nicht allein wegen der ausgesprochenen Gastfreundlichkeit, sondern auch weil wir fast gleich alt waren und beide in Hamburg Altona, nicht weit voneinander aufgewachsen sind.
Allerdings bleibt die Frage, was war und ist es nun eigentlich für eine Taube, der “Reise-Wiener”? Der Reise-Wiener ist nicht nur hier in Holland völlig unbekannt, sondern auch im Hamburger Großraum, zumindest für die jüngeren Taubenzüchter, kein Begriff mehr. Und doch kam dieser Reise-Wiener früher in großer Anzahl vor. Wie vorab schon angekündigt war dieser Wiener bei den echten Hochflugliebhabern nicht unumstritten, sondern vielmehr ein Dorn im Auge.
1936 schrieb z.B. der damalige Wiener Hochflieger Spezialist Franz Krüger aus Wedel bei Hamburg in ausführlicher Form einen Artikel über diesen Reise-Wiener, genauer gesagt, über den Sinn bzw. Unsinn dieser Moderasse. Der Name “Reise-Wiener” bestand, wie vorab schon erwähnt, noch nicht, es war einfach nur der “Wiener” und das bis Mitte der 60er Jahre wo der eigentliche helle Reisetaubensport schon langsam dem Ende entgegen sah. An den Namen “Reise-Wiener” hatte ich unbewußt einen großen Anteil gehabt, om nicht zu behaupten ich hätte ihn sogar erfunden. Das genaue Jahr ist mir nicht mehr so in Erinnerung, jedoch spielte sich derzeit folgendes ab. Auf der Suche nach einigen Wienern ging ich, so wie viele andere Züchter auch, zum Hamburger Fischmarkt. Der Weg führte mich als erstes zu Taubenhändler Kuddel Kobbe, der wie immer von alles und noch was an Tauben zum Verkauf anbieten konnte, meine Frage lautete ob er nicht einige gute Wiener hätte und wie meistens war seine Antwort natürlich habe ich noch einige gute bis sehr gute Zuchtpaare für dich ( verkaufen konnte er ), er zeigte mir seine guten Exemplare die leider noch nicht ausgepackt waren. Was jedoch zum Vorschein kam waren echte Wiener Hochflieger sowie auch noch einige Wiener Tümmler dazwischen vermischt. Diese Tauben suchte ich aber nicht, sondern den “Reise-Wiener”. Diesen Begriff hatte Kuddel K. bis zu diesem Tage noch nie zuvor gehört, es machte aber konkret deutlich was ich suchte und wie sollte es anders sein, er hatte wirklich einige gute Zuchtpaare für mich. Von diesem Tage an verkaufte Kuddel K. nicht mehr unter den irreführenden Namen “Wiener”, sondern nun wurden es die Reise-Wiener und dieses blieb bis zum heutigen Tage so.
Nur was war nun eigentlich die tonangebende Kritik von Franz Krüger gewesen. F.K. kritisierte vor allem die derzeit noch gut und teilweise auch noch hochfliegenden Hamburger Lokalrassen mehr und mehr Training auf Abstand fliegen hatten und nicht mehr auf den eigentlichen Hochflug. Dieser Umstand, so fürchtete F.K. ginge zu Lasten der Rassereinheit durch das unvermeidbare einkreuzen von Wiener Hochfliegern sowie Wiener Tümmlern und brauchbare Brieftauben, wie z.B. u.a. Schimmel’s mit einem hellem Auge.
F.K. hatte mit seinen Bedenken natürlich recht gehabt, alledings ist doch im laufe der Jahre eine großartige, meistens belatschte, Reiseflugtaube entstanden die hervorragend geeignet war für den Kurzstreckenflug und sehr gut mit den Kopenhagenern mithalten konnte. Außerdem wurde diese Veränderung auch nicht belohnt mit den ursprünglichen Rassenamen “Wiener-Hochflieger” zoals dieses allerdings des öfteren passierte von der Umwandlung einiger Flugtaubenrassen zur Ausstellungsrasse, die dann leider den alten Namen behielten. Es war früher wirklich nicht so einfach all diese Reiseflugeigenschaften zu kompensieren und doch ist es den damaligen Züchtern geglückt, die allerdings leider ihre Zuchtexperimente sehr geheim hielten und dann letztendlich auch mit ins Grab mitnahmen. Eine Ausnahmeerscheinung besteht jedoch und das ist der von uns aufgesuchte Züchter “Günther Meier” der neben den Reise-Wienern auch noch die alten Hamburger Flugkalotten sowie die ehrwürdigen Kopenhagener Elstern züchtet und keinerlei Scheu hat über seine Zuchterfolge und Arbeitsweise der Zucht von den Reise-Wienern Auskunft zu erteilen.
Mit der Kritik hat F.K. in erster Instanz probiert, in einer berechtigten Manier sein eigenes Taubensportinteresse, den Hochflugsport mit Wiener Hochfliegern zu promoten, etwas was F.K. auch unumwunden in seinen Artikel von 1936 beschreibt. Der Hochflugsport mit Wiener Hochfliegern war zwar im Osten von Deutschland neben heimischen Flugrassen bekannt u.a. besonders in Stettin ( damals noch ‘’Deutsch” ) aber auch Braunschweig hatte lange voor Hamburg ebenfalls eine größere Anhängerschaft von Wiener Hochfliegern. In Hamburg wurden die Wiener Hochflieger erst 1905 durch Friedrich Althof eingeführt, mit insgesamt 62 Wiener Hochfliegern, die F.A. aus Braunschweig sowie auch aus Stettin holte, nun begann auch das Interesse bei anderen Flugtaubenliebern in Hamburg zu wachsen und sich diese rasanten Wiener Hochflieger ebenfalls anzuschaffen, mit anderen Worten, der echte Wiener Hochflugsport in Hamburg wurde von Fiete Althof gestartet.
Franz Krüger hatte ebenfalls u.a. nicht vergessen, in seinem Artikel auch die absoluten Vorteile der anderen lokalen Hamburger Taubenrassen im positiven Sinne zu benennen, jedoch was die Reise-Wiener Liebhaber betraf hatte er sich eindeutig geäußert, indem er vorschlug hiermit zu stoppen und sich dann doch lieber für den Brieftaubensport zu entscheiden. Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, wie z.B. die heutige ( belgische ) Brieftaube entstanden ist, bzw. welche Rassen bei der Entstehung mitwirkten, denn der Gebrauch von ursprünglichen Brieftauben liegt schon sehr lange zurück und war für einige im asiatischen Raum lebenden Völker unentbehrlich, also bestanden dieses schon sehr lange vor der uns allgemein bekannten belgischen Brieftaube, die übrigens inzwischen u.a. auch die asiatischen Länder erobert hat.
Selbst unser Hamburger Wiener-Hochflieger Experte “Friedrich Althof” bedauerte 1939 in einem Artikel die Veränderung von Flugtaubenrassen in Richtung Ausstellungrassen und das dann unter den den alteingesessenen Namen der jeweiligen Flugrasse. Allerdings kritisierte F.A. nicht das veränderen des Wiener-Hochfliegers in eine auf Abstand fliegende Flugtaube.
Die meisten Flugtaubenzüchter in den Nachkriegsjahren mußten früher sehr hart arbeiten, oft im Hamburger Hafen, mit seinen damals noch unendlich vielen Berufszweigen, wie z.B. Schifffahrt, Werften, Umschlag, Lagerung oder auch Industrie. Es wurden sehr häufig Überstunden und Doppelschichten gemacht, also Zeit und Geld waren knapp, alle diese Gründe machten den damals in Hamburg noch nicht so populären Reisetaubensport, besonders für unregelmäßig arbeitende Menschen, nicht echt attraktiv. Und dieser Umstand ist präzis die Ursache für das Entstehen des “ hellen Reisetaubensports “ in und um Hamburg. Dieses mehr ungezwungene sprach die Züchter von Flugtauben einfach an, man könnte es auch heute etwas moderner, der Zeit entsprechend, ausdrücken und sagen, es war eine Art Kombination von Innovation und Marketing als Ergänzung für den bis dahin bestehenden Flugtaubensport.

Als Abschluß nun noch einige Hinweise über das fliegen selbst im “hellen Reisetaubensport”.
Der technische Ablauf verlief eigentlich nicht anders wie bei den Brieftaubenvereinen, einkorben und den folgenden Tag mit Uhr wieder zurück ins Clublokal, hier wurden nun die Zeiten ermittelt und somit auch über Verlierer und Gewinner. Allerdings gab es beim Einkorben doch ein Unterschied zum Brieftaubensport. Bevor die Tauben in den Reisekorb gingen wurden sie erst einmal optisch gekeurd ( untersucht nach besonders auffälligen Merkmalen von Brieftaubenblut ). Bei den Kopenhagenern E. achtete man u.a. vor allem auf die Zeichnung, bei zuviel an Flügelband war es ein Zeichen von zuviel an Brieftaubenblut, diese Tauben durften nicht eingekorbt werden, also wurden vom Wettstreit ausgeschlossen.
Bei den Reise-Wienern wurden u.a. besonders die Augen unter die Lupe genommen sowie das Format der Taube begutachtet.War das Auge nicht hell genug oder die Statur/Format zu groß ging auch diese Taube nicht mit in den Reisekorb.
Bei den Hamburger Fliegekalotten war ein unerkennbares Einkreuzen nicht möglich, diese Tauben flogen allerdings in der Regel auch nur kürzere Abstände von so max. 40 Km.
Startplatz für den Wettflug lag von Hamburg aus gesehen in westliche, nordwestliche oder nördliche Richtung also Richtung Nordsee / Dänemark.
Flugrichtung bei Auflass also entgegengesetzt Richtung Hamburg.
Alle damals eingesetzten hellen Reisetauben flogen niemals über de Elbe ( Tidestrom ), übrigens auch nicht beim täglichen Flugtraining der Tauben, wobei der Abstand zur Elbe bei mehreren Züchtern ( auch bei mir ) nicht weiter als 150 Meter Luftlinie war.
Erst in späteren Jahren ( habe ich persönlich nicht mehr mitgemacht ) flogen die modernisierten Kopenhagener Elstern auch weitere Abstände, so z.B. von Kassel Richtung Hamburg, hierbei mußten die Tauben allerdings doch die Elbe überqueren.
Je nach Zeit und Möglichkeit der Züchter wurden die einzusetzenden Tauben 1 bis 2 x per Woche abgerichtet, bis zu ca. 20 Km ( oft mit dem Fahrrad ), außerdem wurde sehr häufig in einer Kombination geflogen, schon deshalb um die doch vielfach unregelmäßigen Arbeitszeiten abzufangen und auch die Versorgung der Tauben zu gewährleisten.

NL – Steenwijk – 2015 R.R.

Bericht zum FK Treffen Rorbas von Marco Schneider, Bilder Yela Keller

Ein großes Lob und herzlichen Dank an die Mannschaft des intern. FK-Treffen in Rorbas (Schweiz)

Eindrücke zu dem gut organisierten Flugtauben- Event
Zwei Wochen nach dem leider sehr verregnetem deutschen FK- Treffen in Wabern, hatte der VSF mit dem Veranstalter Hans Gans und dem Gruppenleiter Kunstflug Franco Visona mit Team vom 13.- 16.07.2017 in das idyllische Rorbas nahe Zürich eingeladen. Dieses Treffen war fest in meiner Urlaubsplanung verankert. Im Vorfeld hatte mich Franco informiert, dass ich in den Rassen BR und OR als Wertungsrichter eingeteilt werde. Die Vorfreude war sehr groß. Das Wiedersehen mit den Zuchtfreunden ist etwas Besonderes.
So machte ich mich mit meiner Partnerin Sabine am Dienstag, den 11.07., in Richtung Ennetbürgen am Vierwaldstättersee auf Reise. Franco hatte mit seiner Frau Andrea zu einem „Warm-up“ zum „Chill and Grill“ eingeladen. Im Garten warteten schon Veit Träger mit Freundin Franziska, Günni Demirel, Frank Gessner, sowie Franco und Andrea auf uns. Später gesellte sich noch Heinz Gerber in die Runde. Ein Teil war bereits Montag schon angereist. Nach herzlicher Begrüßung ging es gleich zu den Tauben. Frank Gessner berichtete, dass er bereits einen Stich Wuta aus der Zucht meines Bruders Stefan, bei Franco gewertet hat. Leider wurde eine Taube durch den Greifvogel sichtbar geschlagen, welches ein gutes Resultat verhinderte. Anschließend machte ich einen Anwärterflug bei Dunek (offen). Diese stammten aus der Zucht von Uwe Seeger. Wertungsrichter war wieder Frank Gessner. Aufziehender Regen machte es den Tauben nicht einfach. Unsere Gespräche dauerten bis in die Nacht an.
Am Mittwoch hatte ich noch einen Geschäftstermin in Zürich. Alle anderen der Mannschaft zogen nach Rorbas nahe Zürich um. Dort wartete schon unser Freund Hans Ganz auf helfende Hände. Mit der Unterstützung der DFC´ler und anderen Helfern mussten noch das Zelt errichtet, Getränke kalt gestellt, Sitzbänke und Tische aufgebaut, sowie Käfige für mitgebrachte Tauben aufgeschlagen werden. So wurde in kürzester Zeit viel geschafft. Am Abend trafen dann die ersten Wohnmobile und Zelte ein.
Später am Abend wurde vom Veranstalter die Startreihenfolge festgelegt und WR eingeteilt.
So durfte am Donnerstagmorgen gegen 9.30 Uhr Lokalmatador und Ausrichter Hans Ganz mit Sisaker Rollern starten. Leider flogen diese nach einigen Minuten außer Sicht und landeten zu Hause.
Danach startete Hans einen schönen Stich OR, die sich dann als Siegerstich in dieser Klasse rausstellten. Darauffolgend war Heinz Gerber am Start. Dieser bestach mit einem Stich Wuta (560 Punkte) und Wammen (420 Punkte) die in TOP- Qualität vorgeflogen wurden. Diese Leistungen konnten auch bei späteren Schauflügen bestaunt werden. Einen rassigen Stich GR zeigte Peter Lhotsky. Die Tauben blieben trotz mehrerer Greifvogelangriffe schön zusammen und erreichten mit 43 Punkten den 2. Platz. Sieger in dieser Klasse war der Kroate Petar Brlosic mit 48 Punkten. Sehr schöne Stiche mit Birmingham Rollern zeigten Eckhard Bähschnitt (36 Pkt.) und Marcel Steegh (Holland) mit 23 Pkt. Diese durfte ich zusammen mit Veit Träger bewerten. Die Tiere zeigten eine enorme Rollqualität. Leider wurden hier wertvolle Punkte durch Greifvogelangriffe zu Nichte gemacht. Sehr schade!!
Einziges Manko zu diesem Treffen waren zeitweise die vielen Greifvögel am Himmel. Bei einem nationalen DFC Flug mit OR von Detlev Gruschke zählten Peter Lhotsky und ich 17 Greifvögel verschiedener Arten gleichzeitig in der Luft.

In der Purzler Klasse überzeugten Stiche von Walter Mollenkopf (Broder) mit 100 Punkten und Eckard Bähschnitt (Siebenbürger) mit 91 Punkten. Sieger war Petar Brlosic (Kroatien) mit einem Stich Broder mit 223 Punkten. Die Tiere waren sehr aktiv. Dennoch muss darauf geachtet werden, dass es Purzler bleiben und keine Roller werden. 3fach Überschläge sind laut WO nicht gewünscht.
Für mich überzeugte noch ein Stich (Zagreber) in der offenen Klasse mit 85 Punkten von Zvonimir Lukic. Respektabel auch sein Stich Sisaker mit 171 Punkten.
Auch gab es noch andere interessante Rassen. Alle zu nennen würde den Rahmen hier sprengen. Ein Dank und Respekt gilt natürlich jedem Starter bei solchen FK- Treffen, egal wie das Ergebnis ausgefallen ist. Gründe können hierbei sehr mannigfaltig sein.
Freie Zeiten auf dem Flugfeld wurden durch Schauflüge und nationale Wertungsflüge genutzt. Leider sind die Sportsfreunde aus Frankreich trotz Anmeldung nicht angereist. Musa Celik konnte nur ohne Tauben anreisen, da er mit seinen Tieren im Anhänger die Grenze nicht passieren durfte.
Am Rande des Feldes entwickelten sich Fachgespräche und neue Freundschaften. Ich konnte den mehrfachen Weltcup Sieger im Birmingham Kitfliegen Heine Bijker aus Holland persönlich kennenlernen.
Das Flair und die Bewirtung in der Schweiz waren auf das Beste organisiert. Leichter Wind bei sonnigem Wetter schaffte optimale Flugbedingungen. Unser Sportsfreund Veit Träger feierte seinen Geburtstag vor Ort. Die abendlichen Zusammentreffen nach dem Sport förderten den Zusammenhalt. Lehrreich sind die Fachgespräche untereinander.
Das Interesse an dieser Veranstaltung war groß. Es waren Vertreter der Presse, des Veterinäramts aber auch der Gemeinde und des Gemeinderats vor Ort.
Beim gemeinsamen Züchterabend am Freitagabend sprach auch der Präsident des VSF Stephan Furrer ein paar Grußworte. Später unterhielt uns ein Alleinunterhalter mit seinem Schifferklavier. Die Stimmung war hervorragend.
Am Samstag erfolgten die letzten Flüge mit anschließender Siegerehrung. Urkunden und Pokale wurden durch Franco Visona überreicht. Herzlichen Glückwunsch an alle Platzierten. Jeder Stich wurde bei Nennung applaudiert.
Die mitgereisten Damen konnten den Rheinfall in Schaffhausen oder den Tierpark in Zürich besuchen. Beides ist sehr beeindruckend. Aber auch die Stadt selbst, die zu einem der Topmetropolen Europas zählt. Nur 50 m vom Flugplatz war ein Freibad beheimatet. Auch dort gingen einige zum Ausgleich hin. Somit wurde die Sache rund. Langeweile gab es nicht.
Abschließend sage ich hier dem gesamten Team des VSF, stellvertretend dem Ausrichter Hans Ganz mit all seinen Helfern, sicher im Namen aller Anwesenden, eine herzliches Dankeschön für die tolle Zeit in der Schweiz. Ein Dank geht weiterhin an alle Teilnehmer für das Starten ihrer Tiere, vor allem diejenigen, die Verluste erleiden mussten. Aber auch ein Dank an die Wertungsrichterkollegen, denn ohne ihre Arbeit wäre ein sportlicher Wettkampf nicht möglich.
In diesem Sinne wünsche ich auch weiterhin maximale Erfolge!
Mit sportlichem Gruß

Marco Schneider, Viernau ( DFC Gruppe 10)

 

Bilder zur Erinnerung an die grossartigen Tage der FK-Meisterschaft VSF

Zum Herunterladen aus my Cloud von Peter Berger

 Bilder von Yela Keller