Generalversammlung mit Herz und Leidenschaft für das Hobby
Generalversammlungen haben oft den Ruf, eher trocken und formal zu sein – gespickt mit Zahlen, Wahlen und Beschlüssen. Nicht so bei uns! In der Vereinigung schweizerischer Flugtaubenzüchter ist die GV jedes Jahr ein ganz besonderer Anlass: eine willkommene Gelegenheit, Zuchtfreunde aus der ganzen Schweiz zu treffen, sich auszutauschen und gemeinsam schöne Stunden zu verbringen.
Da unsere Mitglieder weit verstreut leben, sind persönliche Begegnungen selten. Umso mehr freut es uns, dass sich jeweils eine beachtliche Zahl von Züchterinnen und Züchtern auf den Weg macht, oft mit längerer Anreise, um diesen Tag miteinander zu erleben.
Wie die Bilder zeigen, genossen wir nach dem offiziellen Teil der Versammlung das gemütliche Beisammensein bei fein arrangierten Platten mit Käse und köstlichem Aufschnitt – offeriert vom Verein.
Zum Kaffee lud unser Präsident Franco Visona in sein nahegelegenes Zuhause ein. Dort wurden wir von ihm und Andrea herzlich empfangen – ein grosses Dankeschön an dieser Stelle!
Ein besonderes Highlight: Franco liess einige seiner Tauben aufsteigen – ein Anblick, der nicht nur faszinierte, sondern auch viel Raum zum Fachsimpeln bot. Die Zeit verging wie im Flug, und bald schon mussten sich die ersten Teilnehmer wieder auf den Heimweg machen.
Ein gelungener Tag – geprägt von Gemeinschaft, Leidenschaft und dem gemeinsamen Hobby!
Wir freuen uns schon wieder auf ein neues Treffen unter uns Flugtaubenzüchtern!
Gäste und Tauben-Interessierte sind immer willkommen!
So lauten die meisten Anfragen, die wir auf unserer Kontaktseite erhalten!
Oft handelt es sich um desorientierte Brieftauben, die ihren Heimweg nicht, oder noch nicht gefunden haben. Auch unsere Flugtauben werden durch Greifvögel von ihrem Heimatschlag vertrieben. In Panik flüchten sie aus grosser Höhe und finden dann aus über 20 Km Entfernung, leider oft nicht mehr zurück.
Versuchen sie erstmals die Taube einzufangen. Keine Angst, eine Taube pickt sie nicht, sie dürfen sie ruhig um beide Flügel festhalten. Vielfach geht das einfach bei Nacht, an ihrem finsteren Schlafplatz.
Eine einfache Methode die jedem möglich ist, wäre folgende: Man nehme einen Wäschekorb aus Plastik, einen ca. 20 cm langen Stock und ein Stück Schnurr. Wir befestigen die Schnurr am Stock, stellen diesen unter die eine Schmalseite der Wäschezeine und versuchen die Taube, mit dort darunter gestreutem Futter, so zu erhaschen. Ein Oberteil eines Meerschweinchenkäfigs oder eine Harasse dient dem selben Zweck. Dann erst ziehen, wenn sich die Taube mit dem Schwanz nach aussen gerichtet, vollständig unter dem Korb befindet.
Einer Taube auf dem Dach, oder eben noch in Freiheit, können wir auch nicht helfen!
Hier einige Ratschläge, wie sie die eingefangene Taube erstmals versorgen können:
Zur Unterbringung dient ein mit Zeitungen ausgelegter grösserer Vogel-, Meerschweinchen- oder ähnlicher Käfig. Katzenboxe, Harasse oder Schachtel mit genügenden Öffnungen für die Luftzufuhr.
Stellen sie ein Trinkgefäss mit guter Standfestigkeit und mindesten 4 cm Tiefe, zur Verfügung. Tauben trinken Leitungswasser mit tief eingetauchtem Schnabel!
Als Notfutter können sie Wellensittich- Kanarien- und Hühnerfutter anbieten. Auch Reis, Weizen, Mais, wird gerne angenommen.
Ist der Kot der Taube grün, ist sie nicht krank! Dies ist ein Zeichen, dass das Tier lange nichts gefressen hat. Ebenso ein gesträubtes, aufgeplustertes Gefieder, deutet auf Erschöpfung hin. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich selbst mit Endo- oder Ektoparasiten infizieren, dürfen sie praktisch negieren.
Notieren sie bitte die Angaben auf dem Ring, evtl. trägt sie auch einen Ring mit Telefonnummer.
Unter nachstehendem Link finden sie die Herkunft schweizerischer Tauben. Setzen sie sich bitte mit dem Züchter direkt in Verbindung.
Trägt die Taube keinen Ring, handelt es sich vermutlich um eine Wildtaube. Hier hilft dann eine Vogel- Wildtierpflegestation weiter. Oft kann auch die Polizei, mit Angaben von Adressen, weiterhelfen.
Ein grosses Problem sind Tauben mit Ringen aus Metall (Aluminium) und der Prägung CH.Hier handelt sich um inoffizielle Ringe, die in der Schweiz wohnhafte Gruppierungen, leider und unverständlicherweise verwenden. Obwohl sie unter sich organisiert sind, es ist mir aber noch nie gelungen, einen Züchter oder Halter, ausfindig zu machen, schon gar nicht eine Namens-Liste zu erhalten. Wir würden hier gerne Hilfe annehmen!
Natürlich versuchen wir, uns auch um solche solche Tauben zu kümmern und sie zu versorgen. Es ist leider nicht immer einfach und auch oft mit riesigem Aufwand, auch mit grösseren Fahrstrecken, verbunden. Zudem ist die Unterbringung fremder Tiere auch nicht ganz einfach, zumal sie oft tierärztlich untersucht und in Quarantäne gehalten werden müssen. Aus diesem Grund erlaube ich mir, nachstehend und am linken Rand, einen QR-Code einzufügen, für diejenigen, die uns eine kleine Unterstützung zukommen lassen möchten.
Natürlich dürfen sie Tauben, unter unserem Kontakt melden. Bitte auch mit Ringnummer und erstellen sie womöglich ein oder mehrere Bilder des Tieres.
Wir sind keine offizielle Vermittlungs-Station für Tauben. Persönlich liegt es mir am Herzen und so habe ich, oft mit Hilfe unserer Mitglieder und befreundeten Züchtern, schon mancher Taube zu ihrem zu Hause, oder im Fall der Alu-Fake-Ringe, zu einer neuen Bleibe verholfen.
Stolz auf seine Tauben und ihre Leistungen zu sein, wenn sie bei Wettbewerben hohe Punktzahlen erreichen, so ist dies eine wunderbare Gelegenheit, seine Tauben zu würdigen, anstatt sie alleine im Verborgenen seines Taubenschlags zu betrachten. Flugwettbewerbe in Flugvereinen sind die eine Sache, objektiv zu bleiben und eine gewisse Zurückhaltung zu bewahren, wenn man über die Heldentaten seiner Tauben spricht, das andere. Gegenüber dem Vergnügen, sie alleine fliegen zu sehen und sie einzuschätzen, ist ein in einem Wettbewerb erzieltes Ergebnis, ein handfester Beweis für die erbrachten Flug-Leistungen des jeweiligen Flugtauben-Stammes.
Nicht nur mit Brieftauben, sondern auch mit Hochflieger- und Kunstflugtauben haben wir schon immer Flugwettbewerbe veranstaltet. Vielleicht neigen wir dazu, dies zu vergessen, indem wir unsere Tauben nur zum Spaß halten, obwohl sie doch Athleten sind, die für Sportveranstaltungen geschaffen sind. Wenn der Geist des Wettbewerbs in seiner anregenden und edelsten Form verloren geht, besteht die Gefahr des Desinteresses an Flugturnieren und Wettflügen darin, dass die Qualitäten der Tauben auf Dauer nachlassen und sie ihre ursprünglichen Fähigkeiten verlieren können, die ehemalige und aktuelle Züchter über Jahrhunderte zu festigen versuchten.
Wie jede Sportdisziplin brauchen auch die Flugtauben einen Trainer. Hier kommen wir ins Spiel, und dies begann mit der Zucht von Tauben, die in der Lage sind, die Leistungen zu erbringen, die wir von ihnen erwarten. Es versteht sich von selbst, dass die Zucht und Ausbildung der Tauben nach den Flugvorschriften schwieriger ist als ohne ein genau festgelegtes Ziel. Obwohl die Wertungsordnungen in erster Linie der Beurteilung dienen, sind sie auch ein Leitfaden, um seine Zucht in die richtige Richtung zu lenken.
Ohne gute Tauben kann es lange dauern, bis wir über Leistung sprechen können. Die begehrten Elitetauben werden nur selten zum Verkauf angeboten und sind schwer zu bekommen, deshalb ist es besser die Tauben beim Fliegen zu sehen und nicht nur nach Erzählungen einzuordnen. Wenn sie während einer Meisterschaft oder eines Heimwettbewerbs hervorragende Tauben bei der Arbeit sehen und der Züchter sich bereit erklärt, ihnen die eine oder andere dieser Spitzentiere zu geben, kann man sagen, dass ihnen das Glück zugelächelt hat. Es ist klar, dass wir uns nicht in der Brieftauben-Welt befinden, wo alles auf Verkaufs- und Auktionsseiten gekauft und verkauft wird.
In unserem Umfeld bietet ihnen entweder ein befreundeter Züchter hervorragende Tauben an oder sie züchten sie selbst. Dies kann mit Vögeln guter Qualität und einer durchdachten, gezielten Paarung erreicht werden.
Mit tiefgründiger Arbeit und Ausdauer müssten gute Tauben entstehen. Selektion und Genetik, diese Worte hat jeder Züchter auf den Lippen, aber bei Flugtauben ist es komplizierter, als nur nach Aussehen und Farben zu züchten, weil die sportlichen Fähigkeiten eine Domäne sind, die für jede Rasse oder sogar jede Taube spezifisch ist, deren Ergebnis man nur erkennt, wenn sie im Einsatz sind, was eine bestimmte Zeit braucht, Wochen, wenn nicht Monate, oder je nach der Rasse gar ein Jahr dauern kann.
Um wissenschaftlich und detailliert über Vererbung, genetische Selektion und Übertragung der Gene zu sprechen, sind beste Kenntnisse erforderlich, über die ich nicht verfüge. Für diejenigen, die ihr Wissen auf diesem Gebiet vertiefen möchten, gibt es genügend Literatur. Natürlich habe ich informative Kapitel über Genetik gelesen, aber meine eigene Vorstellung ist relativ einfach und grundlegend. Ich paare die Besten mit den Besten zusammen, aus Linien, die sich gut bewährt haben. Ich züchte und bilde meine Wiener Hochflugtauben nach einem Ziel aus, von dem ich nie abweiche: Robuste Tiere, Leistung und Flughöhe stehen im Vordergrund. Wenn mir das typische Fliegen und das Erscheinungsbild meiner Tauben am Herzen liegt, sind es die spezifischen Gene, die es ermöglichen bei meinen Fliegern die extreme Flughöhe zu erreichen und diese so lange wie möglich zu halten.
Bei den Kunstflugtauben sind es die Gene, die für die Qualität der Figuren, Rollen und die perfekt ausgeführten Saltos bestimmend sind, und die größte Aufmerksamkeit erregen müssen. Bei den berühmtesten Rassen, die uns unverfälscht überliefert wurden, sind diese Gene normalerweise über Generationen hinweg fixiert. Es ist unsere Pflicht, dieses Erbe nicht zu zerstören, weshalb wir die Stämme und Abstammungslinien, die uns am Herzen liegen, rein bewahren sollen. Jeder Züchter hat seine persönlichen Vorstellungen und seine eigene Art, mit seinen Tauben umzugehen. Selbst funktioniere ich vorwiegend nach Instinkt und Intuition, aber mit genauen Regeln. Die Erfahrung jahrelanger Praxis und Teilnahme an Flugwettbewerben haben einige vorhandene Theorien ersetzt. Allerdings lese ich alles, was ich zum Thema Sporttauben in die Finger bekommen kann, aber das Schönste und Interessante für mich heutzutage sind neuen Flugexperimente und die Analyse dessen, was ich Tag für Tag sehe, um das Notwendige als Schlussfolgerung herauszufinden.
Was das übertragene genetische Potenzial bei Tauben so wichtig macht, ist die Tatsache, dass ohne die Prägung diese besonderen spezifischen Gene den Rest des Flugerfolges ungewiss machen. Der Rest ist das Erwerben und Selbstlernen bei den Tauben auf natürlicher Weise. Tauben lassen sich leicht beeinflussen, so dass sie sich alles einprägen, was sie sehen und erleben. Jede Handlung unsererseits wird schnell mit positiven oder negativen Auswirkungen erfasst, die zu Gewohnheiten führen können, die, ob gut oder schlecht, zur Routine werden und nur schwer oder gar nicht mehr zu korrigieren sind.
Es ist die Verschmelzung dieser Errungenschaften mit dem weitergegebenen genetischen Erbe der Eltern, aus dem durchschnittliche Tauben, gute Tauben, Elitetauben oder schlimmstenfalls sportlich ungeeignete Tauben entstehen. Im Grunde ist es egal wie sehr wir nach der besten genetischen Gleichung suchen oder versuchen mit allen möglichen Tricks und ausgefeilten Futterrezepten alles zu perfektionieren. Wir werden immer auf diese einfache Beobachtung zurückkommen.
Bei einem Flugwettbewerb scheinen zwei Dinge wesentlich wichtig:
1) Gutes akrobatisches Potenzial bei den Kunstflugtauben und bei den Hochfliegern; die Fähigkeit, große Höhen zu erreichen und zu halten.
2) Die Flugzeit
Bei Rollern und Purzlern war die lange Flugzeit früher viel geschätzter und begehrter als heute. Allerdings halten einige Kunstflugtauben die 60-Minuten der Kunstflugordnung gut durch, wenn nicht, fliegen sie sogar durch. Aus heutiger Sicht scheint das schon eine lange Zeit zu sein, aber ich erinnere mich an alte Stämme von orientalischen und Birmingham Rollern (Ursprung USA und Kanada), die öfter einen dreistündigen Flug absolvierten.
Abgesehen aus organisatorischen Gründen einer Meisterschaft, mag die auf 30-Minuten festgelegte Flugdauer bei Tauben, die auf dem Flugkasten fliegen, etwas dürftig erscheinen, da sie wahrscheinlich in der Lage wären, höhere Ergebnisse zu erzielen, wenn wir den Flug auf natürliche Weise ablaufen lassen würden, beispielweise keine Droppertauben (Locktauben) einsetzen würden.
Bei einer Hochflugabnahme sollten die Tauben unbedingt größte Höhen erreichen und dort so lange wie möglich bleiben. Ich spreche hier von Punkthöhe: Kein sichtbarer Kopf oder Schwanz oder Flügelschlag ist dort in dieser Höhe zu erkennen.
Die sogenannte unsichtbare Höhe gilt für viele Amateure als das Non plus Ultra des Höhenflugs. Dies ist nicht meine Meinung, da ich die Unsichtbarkeit von Tauben in einem Live- und vor allem visuellen Spektakel für unwillkommen halte. Natürlich, wenn sich die Hochflugtauben jedoch dazu entschließen, in unsichtbare Höhen aufzusteigen, gibt es keine Möglichkeit, sie aufzuhalten, denn es handelt sich immer um Tauben, die den Rausch der Höhe in sich verankert haben und in Topform sind. Sicherlich lässt die Unsichtbarkeit den Adrenalinspiegel hochsteigen, aber Tauben zu lange außer Sichtweite, da wird es stressig. Das Einzige, was ich in diesem Fall gefunden habe, ist, ein zweites Team freizulassen, um die unsichtbaren Tauben eine Stufe herabzuholen, mit der Gefahr, dass sich die beiden Formationen vermischen und zusammen ebenfalls außer Sicht zu gehen, wie es mir bereits bei den Wienern passiert ist. Dropper in niedriger Höhe fliegen lassen wie das bei den Sturzflugtauben üblich ist, funktioniert bei unsichtbar fliegenden Wienern normalerweise nicht. Im Wettflug würde sowieso die Beurteilung direkt beendet, da das Starten von Droppertauben den Wettflug beendet. Der Flug, die Punktvergabe wäre dann beendet. Lange Flugzeit bedeutet Ausdauer, könnte man sagen. Bei Luftakrobatik-Wettbewerben ist eine gute Ausdauer für die korrekte Ausführung, Anzahl, Dichte und schnelles Rollen und Saltos oder anderen Figuren angebracht.
Wir wissen ungefähr, wie lang die eigenen Tauben im Durchschnitt fliegen können, aber da alle Flüge von den Wetterbedingungen und der aktuellen Greifvogel-Situation abhängen, sind diese Faktoren ald Ganzes nicht vorhersehbar. Allerdings können wir bei einem Wettbewerb immer versuchen, die Flugzeit zu verlängern und dafür mangelt es nicht an Theorien, Rezepten, großen und kleinen Geheimnissen.
Ich möchte kein Geheimnis preisgeben, sondern nur meine Art und Weise vorschlagen. Nichts ist für einen Trainer normaler als seine Tauben dazu zu bringen, im Wettkampf besser zu fliegen. In diesem Stadium mit meinen eigenen Tauben müssen sie schon etwas vor dem Wettflugtag derartige Leistungen zeigen. Der letzte Schritt besteht darin, die Tauben zu ermutigen, den Flug so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Die beiden Dinge, die ihnen helfen können, sind die Flugabstände (Ruhephasen) und die Fütterung zum günstigsten Zeitpunkt vor dem eigentlichen Start. Hierzu ist es gut, die Verdauungszeit der Tauben zu kennen, deren gesamter Prozess etwa 5 bis 6 Stunden dauert. Die gespeicherte Energie wird so von den Tauben während des Fluges optimal genutzt.
Mit einer erheblichen Ruhezeit zwischen den Flügen erhöht sich die Flugzeit natürlich. Im normalen Training lasse ich meine Wiener Hochflugtauben jeden zweiten Tag frei, was ausreicht, um die nötige Ausdauer zu erlangen. Bei einem Wettflug oder einem reinen Leistungsflug haben die Tauben drei Ruhetage, nach meinem inneren Gefühl manchmal sogar vier Tage.
Bestimmte Rassen verbrauchen mit ihrem wendigen und schnellen Flug viel Energie. Dies ist der Fall beim Wiener Hochflieger. Ich serviere ihnen die ganze Flugsaison über ein leichtes, aber reichhaltiges Futter in einer einzigen Mahlzeit von etwa 20 g pro Taube am Abend; bei anderen Rassen oder nach der Jahreszeit, Mauserstand, ist eine Anpassung der verteilten Getreidemenge erforderlich.
Während dieser 3 bis 4 Ruhetage vor dem Wettkampf ändere ich die Zusammensetzung der Mischung nicht mehr und gebe keine kleinen aufregenden Samen wie Hanf oder Raps, wie ich es früher getan habe. Dadurch werden die ohnehin schon von Natur aus nervösen Wiener nur überreizt, so dass sie ihre Energiereserven schneller aufbrauchen, indem sie verrückter fliegen und walzen, anstatt gelassener, aber typisch zu fliegen wie es bei den Wiener Hochflugtauben üblich ist, wodurch sie in diesem Fall weniger lange durchhalten, also genau das Gegenteil des angestrebten Ziels zeigen. Ein Hochflug-Wettbewerb ist nicht der beste Zeitpunkt für eine Demonstration von Flugstil und Eleganz; es ist die extreme Höhe und beste Leistung, die wir anstreben..
Deshalb füttere ich am Abend vor einem Wettflug bis zur vollständigen Sättigung, was in der Nacht verdaut wird und die so gespeicherte Energie von den Tauben zum Fliegen am nächsten Morgen genutzt wird. Da der Kropf am Abend gut gefüllt ist, füttere ich am nächsten Morgen nichts mehr. Die Tauben fliegen mit leerem Magen, aber doch nicht mit Hunger.Vor dem eigentlichen Auflassen morgens am Wettflugtag füttere ich nichts. Das Risiko besteht darin, dass die Tauben noch einmal fressen und während des Fluges erneut verdauen, was sie eher dazu verleiten würde, eher zu pausieren als zu fliegen. Wer ihnen vor der Freilassung doch noch was geben möchte, sollte wenig, sehr leichtes Futter geben. Ein wenig Hirse oder trockenes, mit dem Fuß zerdrücktes Brot, wie ich es zufällig bei sehr heißem Wetter getan habe, kann man geben. Nur, dass Tauben daraufhin etwas trinken bevor es an das eigentliche Fliegen geht. Sobald die Außentemperatur ansteigt, fliegen manche Tauben nicht mehr gut und wenn man ihnen vor dem Freilassen etwas zu trinken gibt, kann dies verhindern, dass sie ihren Flug aufgrund von Durst verkürzen.
Wie sie sehen, kein Wunderrezept. Eine plötzliche Änderung der Gewohnheiten bei Tauben, die das nicht besonders mögen, ist oft eher kontraproduktiv als förderlich.
Bei Akrobaten steht bei Wettkämpfen die Dauer des Fluges an sich nicht im Vordergrund. Die gespeicherte Energie muss für den reinen Kunstflug, das Rollen und die Saltos viel mehr genutzt werden als für die Langzeitflüge. Allerdings muss die Beziehung zwischen der Flugzeit und der Anzahl der jeweiligen Kunstflugfiguren berücksichtigt werden. Die Zahl an rollen oder figuren allein sagt nicht zwangsläufig etwas über die beste Taube aus, wenn man nicht auch die Zeit berücksichtigt, die sie für ihre akrobatischen Figuren benötigt.
Nachdem man alles getan hat, um gute Leistungen zu erzielen, ist keine Taube vor dem Scheitern sicher. Die Besten können genauso schnell erkranken wie die Schlechteren, manche Flieger können schnell verkümmern und die Lust am Fliegen verlieren. In diesem Fall haben wir die Möglichkeit, Abhilfe zu schaffen, während wir oft auch unter Raubvogelangriffen leiden und nichts dagegen ausrichten können. Kommt es während eines Wettkampfes zu einem Angriff auf ein Dreiertrupp und kommt dabei eine der Tauben ums Leben, ist der Flug beendet. Bei Hochflugtauben kann der Wettbewerb fortgesetzt werden, solange die Hälfte der Tauben weiterfliegt, außer dass der Enthusiasmus, den die Tauben zu Beginn in den Flug gesteckt haben, oftmals zunichte gemacht wird und das Endergebnis beeinträchtigt wird. Unter anderem ist dies einer der Gründe, der zur Verschlechterung des Wettfluges führt.
Man kann vielleicht doch versuchen, zu konkurrieren, indem wir den Moment wählen, in dem die Raubvögel etwas ruhiger sind, obwohl nichts weniger sicher ist. Ich finde ein guter Zeitpunkt für die Durchführung eines Wettfluges ist eben zu der Zeit im April und Mai so lange die Falken Nester bauen und brüten, auf jeden Fall vor der Geburt der jungen Falken. Danach wird es mit der aufwachenden Wildheit und dem Jagen der Eltern sehr kompliziert.
Aus diesem Grund habe ich dieses Jahr schon im Januar mit der Zucht begonnen, um im März Junge auf den Flügeln zu haben. Da sie im April gut flogen, absolvierte ich am 20. April einen ersten Wettflug mit gültiger Wertung, bei dem die Wiener ein gutes Ergebnis zeigten mit einer Flugzeit von 4 Stdn. 13 Min davon fast 1/3 der gesamte zeit in Preishohe. Normalerweise mache ich Wettfluge im Juni/Juli/August und frage mich immer noch, warum ich mich auf diesen Zeitraum konzentriere, der eigentlich nicht der günstigste für Wettflüge ist, zwischen immer größeren Hitzeperioden, Anfang der Mauser und Greifvögeln in voller Aktivität. Das erhaten der alte Jauker Tradition Warscheinlich!.
Ja, der Brauch ist zu einer Gewohnheit geworden, die sich durch die jahrelange Wiederholung so weit im Gewissen und der Vorstellung der Züchter verankert hat. Doch ist heutzutage alles anders geworden in einer Verukt geworden Welt so dass man nur staunen kann das der Hochflug und Kunstflugtaubensport immer noch ein fantatisches hobby ist und bleibt, unabhängig vom Alter und der Art und Weise, wie wir es erleben.
Für alle Flugtaubenfreunde, die weder Whatsapp noch Youtube Videos herunterladen, habe ich Sequenzen aus Martin Moerters Whatsapp-Beiträgen arrangiert, die ihr hier betrachten könnt.
Meiner Meinung ist unser Zuchtfreund Martin ein Pionier, dem es gelungen ist, einen ganzen Stich rassiger Wiener Hochflieger auf einen Flugkasten zu gewöhnen.
Wer mit Wiener Hochflugtauben vertraut ist, weiss um die, bei dieser alten Flugrasse noch erhaltenen Ur-Instinkte, zu denen auch eine gewisse Wildheit gehört. Ruhe und Geduld ihres Betreuers, lassen sie aber auch zu absolut zutraulichen Tauben werden.
Doch seht doch mal selbst ins Video! Viel Vergnügen!
Die Geschichte beginnt im Jahre 2012 als ich in Hofheim am Flugkastentreffen einen Taubenzüchter kennengelernt habe, der von mir rote und gelbe Akbas-Kelebek gekauft hatte.
Dieser Taubenzüchter heißt Michael Martin und wohnt in Sesslach/ Unterfranken. Ein netter und höflicher Mann, der seit 1990 im DFC registriert ist.
All die Jahre, seit 2012 haben wir uns ab und zu per Zufall getroffen, immer mal wieder hat er um Tiere gebeten für die Blutauffrischung bei seinen Tieren und von Stefan Schneider hatte er die Balikesir-Kelebek aus meiner Blutlinie geholt.
Beim Flugkastentreffen in Hofheim 2024 hat Michael gefragt, ob er auch mal schwarze Baska-Kelebek von mir haben könnte, er wäre mit meiner Blutlinie sehr zufrieden. Ich habe darauf gesagt, ja ich schaue, und habe mich aber sehr gefreut, dass er in all den Jahren an der Linienzucht mit meinen Tieren festgehalten hat. Im Bewusstsein, dass meine schwarzen dieses Jahr sehr schlecht gezüchtet hatten und ich fast keinen Nachwuchs hatte, sagte ich mir, dieser Mann verdient was zum Anfangen mit der Farbe schwarz.
Anfang August waren wir zur Schuleinführung der beiden kleinen Schneider Küken, Paulina und Ben, eingeladen.
Im Gepäck zwei Paar Baska-Kelebek zum Züchten. Nicht perfekte Tiere aber ein Anfang, habe ich mir gesagt.
Geplant war, dass Michael die Tiere dann mal bei Stefan abholt. Nach einem Telefonat mit ihm hatten wir plötzlich eine Einladung und konnten am Sonntagnachmittag die Tiere gleich selbst vorbeibringen.
Ich habe mich natürlich gefreut, bin aber offen gesagt mit wenig Erwartung dahingefahren.
Bei Michael angekommen, wurden wir freundlich erwartet und mit den Worten in Empfang genommen: „Schön, dass ihr da seid. Ihr seid die ersten Taubenzüchter, die mich je besuchen.“😊
Nochmal zur Erinnerung, der Mann ist seit 1992 aktiver Züchter mit Brieftauben und Kunstflugtauben. Und der Besuch sollte sich lohnen, wie sich herausstellte. Viele saubere kleine Schläge, nicht überfüllt mit Tieren, alles gepflegt und mit Kelebek und Griechischen Mövchen bestückt.
Schon der erste Flugstich war toll. Die Tiere stiegen in alle Höhen und drehten sehr gut und vielfältig. Michael verliert fast nie Tauben an den Wanderfalken, somit kann er problemlos ältere Tiere fliegen, die ihr Können großartig zeigten.
Auch der nächste Stich hat sich wunderbar gezeigt und wir waren so angetan, dass wir Michael überreden konnten eine Wertung zu machen. Diese war dann nicht im hohen Punktebereich, weil die Tiere nicht trainiert waren zwei Mal nacheinander zu fliegen. Aber egal, mitmachen ist alles und nach diesem tollen Nachmittag bei Michael nur eine Frage der Zeit, dass nochmal ein Wertungsrichter kommt.
Die Griechischen Mövchen sind nicht nur Dropper, sondern fliegen auch in alle Höhen, und was an ihnen so toll ist, sie sind in kürzester Zeit unten, wenn man sie anlockt.
So ging ein toller Nachmittag zu Ende, herzlichen Dank an Michael für seine Zeit, und an Marco und Stefan Schneider, dass sie mit mir zum Züchterbesuch gefahren sind.
Schon schreiben wir wieder den 7. Januar vom neuen Jahr. Gegenseitig haben wir uns viel Glück und alles Gute, vor allem gute Gesundheit gewünscht. Ich wiederhole mich hier gerne nochmals! 🍀🍀🍀
Die Festtage haben hoffentlich alle geniessen können, sei es bei Speis und Drank in der Familie, beim Wintersport, oder in unserem Fall, eben auch in Ruhe mit unseren Tauben!
Die Zeit sie steht nicht still!
Nein, sie rast weiter und es wird im alten Trott weitergehen. Gute Vorsätze sind gefasst, aber wie bei den Meisten, verlaufen sie irgendwo im Sand und werden wieder beiseite gelegt!
Eine Anfrage die ich kürzlich, von einem freundlichen Interessenten aus Deutschland bekommen habe, hat mich eigentlich zum Schreiben dieser Zeilen veranlasst. Er wollte wissen, ob ich ihm etwas über „Hamburger Reise Wiener“ berichten könnte, oder Kontaktdaten zu deren Züchter habe. In einem Beitrag auf unsere Homepage habe er von diesen Reisewienern gelesen. Auch der Name des Autors war gefragt!
Schnell habe ich unsere Seiten der Homepage durchgesehen aber eigentlich nirgends einen Beitrag über Reise-Wiener gefunden. Ganz entfernt konnte ich mich erinnern mal einen Beitrag von Rolf Richter eingestellt zu haben. Als Admin bin ich natürlich in der Lage, auch alte Beiträge durchzusehen. Leider verschwinden, mit dem Erscheinen neuer Artikel, die Älteren im Hintergrund. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich auch an die Lupen Funktion auf unserer Seite erinnert, die Besuchern erlaubt, nach Eingabe eines Stichwortes, ältere Beiträge hervor zu holen. Die Lupe findet ihr auf unserer Seite oben rechts, in einem roten Quadrat. Versucht es mal, in dem ihr ein Stichwort eintippt! Ihr werdet staunen wie viele Artikel da hervor gezaubert werden können. Um die 150 Beiträge sind im Hintergrund gespeichert und so wieder abrufbar.
Was ich selbst noch nicht, oder nicht mehr wusste, im Kopfteil der Seite, kann ich wichtige oder eben ältere Artikel sogar bildlich anzeigen. Schaut mal herein!
Gerne hole ich auf euren Wunsch auch ältere Beiträge in die Gegenwart.
Vielleicht holst auch du einen der bereits beiseite gelegten Vorsätze zurück und schickst mir deinen neuen Beitrag oder ein Züchterportrait von dir zu. Ich bin sicher, wir haben viele Besucher die sich darüber freuen!
Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen: So heisst ein bekannter, vielgehörter Ausspruch. Oder Vorfreude ist die schönste Freude!
Wahrlich, ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich bin sicher, dass es allen so ergangen ist. Dies war aus den fröhlichen Gesichtern zu lesen. Fröhlichkeit und Lachen waren, wie wir natürlich erst später erfuhren, über die ganzen Reisetage treue Begleiter.
Etwas unpünktlich, eine halbe Stunde zu früh, trafen wir, Samu und ich, als die Ersten bei Hans Ganz ein. Tatsächlich stand Hans schon in voller Montur, reisebereit in seinem Garten. So hat es uns sogar noch locker, zu dem vom Hausherrn offerierten Kaffee gereicht. Kurz darauf fuhr die wichtigste Equipe, Heinz mit seinem Bus und Franco als Beifahrer vor. Auch Bettina, die vorderhand einzige Frau und nicht vom „Vogelvirus“ befallene Person, gesellte sich zu uns.
Und ab gehts
Fahrplanmässig 08.30 Uhr starteten wir Richtung Nürnberg. Erstes Ziel, war das Taubenmuseum von Karlheinz Sollfrank. Dank unseren versierten Piloten, die so einige Hindernisse wie Staus etc. umschifften, blieb uns Zeit für einen Ess- Trink und Entlastungshalt in einer Raststätte, wo wir, welch ein Zufall, auf Silvia, Walter und Evelyne, unsere Freunde vom Kleintierzuchtverein Pfannenstiel, trafen.
Und weiter ging die Fahrt! Ich weiss nicht wie es meinen Reisegspänli erging, aber ich war wirklich baff über den Verkehr den wir antrafen. Die rechte Spur war praktisch ein zusammenhängender Zug von grossen Lastwagen. Kaum ein PW konnte sich da irgendwo dazwischen klemmen.
So erreichten wir glücklich das Taubenmuseum in Nürnberg.
Aus dem Berner Oberland, stiessen nun auch Thomas und Ruth Jakob mit ihrem Beifahrer Christian Wingeier zu uns. Unser lieber Chrigu wusste dann noch nichts von seinem Glück, dass er fortan als Fahrer des Ehepaars Jakob und seinen Hunden, fungieren würde.
Auch unseren Marco Schneider, der die Reise grösstenteils organisiert hatte, durften wir hier begrüssen.
Es folgte die Begrüssung durch Karlheinz Sollfrank vor dem Museum, der uns so einiges dazu erzählen konnte. Ihr dürft jetzt nicht von mir erwarten, dass ich hier in die Details gehe. Kurz gesagt es ist gewaltig, was dieser Mann in seinem Leben, an mit Tauben in Beziehung stehenden Objekten, zusammengetragen hat. Unsererseits begrüsste ihn auch Heinz Gerber mit einem Geschenk, in Form einer Schachtel Kambly-Biskuits, aus dem Emmenthal.
Nachstehend eine Gallerie vor Ort geknipster Bilder
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Zum Abschied durfte unser VSF- und EFU-Präsident Franco, an Karlheinz Sollfrank, die Ehren-Medaille der EFU überreichen. Sie wird sicherlich ein Plätzchen in seiner Sammlung finden.
Aus meinem persönlichen Fundus, habe ich ihm das streng geheime Brieftaubenregelement der Schweizer Armee überlassen, das sich vermutlich noch nicht in seiner Sammlung befindet. Das Büchlein im Miniformat, habe ich, auch nach intensiver Suche, in seiner Brieftaubenabteilung, nicht entdecken können.
Weiter ging die Fahrt nach Maroldsweisach zum Gasthof Hartleben. Zimmerbezug und anschliessend Bierprobe des vor Ort gebrauten Gerstensaftes. Hier durften wir auch einige Taubenfreunde der DFC Sportsgruppe 10 Mainfranken begrüssen und kennen lernen.
Fließend gings zum Nachtessen über. Gar manches Eisbein, eine germanische Spezialität, wurde aufgefahren und einige andere Köstlichkeiten aus der Speisekarte, die der Preise wegen sicherlichvon niemandem kritisiert wurde.
Dass das wirklich süffige Bier, allen geschmeckt hat liess sich unschwer an der Kadenz, mit der die Service-Fachfrau (früher Serviertochter) immer wieder neue Halbliter-Krüge anschleppen musste, erkennen.
Übrigens hat die aufgestellte, fröhliche Dame, viel zur guten Laune in unserem Kreis beigetragen.
So ganz freiwillig hat dann der verbliebene Rest der Gruppe, die Beiz nicht verlassen. Nach einem letzten „Schnitt“ (halbgefülltes Glas) und der Aufforderung durch einen Mitarbeiter, zog sich die Truppe in die Hotel-Zimmer zurück.
Freitag 08.00 Uhr Morgenessen! Anschliessend gings weiter zu den Gebrüdern Ungar nach Jesserndorf. Vorgesehen waren Flugvorführungen und Wertungsflüge mit Birmingham-Rollern. 09.30 Uhr. Ein leichter Nebel lag über der Gegend, der sich aber bereits langsam auflöste. In der Zwischenzeit durften wir uns die Anlage ansehen. Die Kitboxen für die Flugroller sind so bemessen, dass sich die Tiere darin nicht austoben können und so ihre Energie für die täglichen Flüge sparen müssen. Durch die grosse Anwesenheit von für sie fremden Leuten, waren die Flieger schon etwas unruhig, aber dies tun natürlich alle temperamentvollen Tauben.
Galatzer-Roller
Kit-Box mit Rollertauben
Hinter den Flugschlägen sind die Zuchtabteile mit grossen Volièren angeordnet. Wie heisst es doch: 1000 Züchter , 1000 Stallvarianten! Was ich so noch nie gesehen habe, sind die Zuchtboxen aus entsprechend ausgeschnittenen Kunststoff-Kasten, in einer paarigen Anordnung, so dass jedes Paar 2 Abteile zur Verfügung hat. Die Boxen lassen sich durch einen Griff entfernen und reinigen, wenn nötig nass, auch mit Hochdruck. Ausserhalb der Zuchtzeit können sie ganz aus den Schlägen entfernt werden. Zurück bleiben die Auflagebretter als Sitzgelegenheiten.
Gezüchtet wird mit 16 Paaren Birmingham-Roller. Sie müssen, die bei den Flügen durch Raubvögel verlorenen Tiere, ersetzen und durch gezielte Paarungen, Verbesserungen der Rassen herbei führen.
Eine ganz gegensätzliche Rasse zu Flugtauben halten sich die beiden Brüder, nämlich Hubbeltauben, eine massige Fleischrasse. Ich war schon überrascht, als ich sie in die Hand, bzw, Hände nehmen durfte. Ja, schon andere Kaliber als wir gewohnt sind. Ausgeschlachtet bringen sie um die 500 Gramm auf die Waage. Für viele Leute eine Delikatesse!
Bereits gegen 11.00 Uhr. Der Nebel hat sich weitgehend verzogen. Während die ersten Stiche aufgelassen wurden, durften wir uns an einem leckeren und wunderschönen Kuchenbuffet mit Kaffee und Getränken erlaben.
Der Wertungsrichter Peter Ritz waltet seines Amtes! Die meisten Blicke waren gen Himmel gerichtet und beobachteten die fantastischen Vorführungen der gefiederten Akrobaten.
Unsere Geflügel-Leute kamen durch die verschiedenen hier gezüchteten Hühnerrassen, sicher auch auf ihre Rechnung.Nach einem interessanten Vormittag mussten wir uns schon wieder verabschieden!
Nächster Besuch Peter Lhotsky 14.00 Uhr treffen wir in Sulzdorf bei Peter und Petra Lhotsky ein. Schon nach einem kurzen Blick durch die Anlage stellt man fest, dass das „Taubenvirus“ hier kräftig zugeschlagen hat. In diversen Schlägen finden sich Orientalische- und Rakonitzer-Roller, Culbutants Francais und einige Flug-Mövchen. In der oberen Etage tummeln sich Lachtauben und beim genauen Hinsehen und -hören, entdeckt man Wellensittiche und Kanarien, die bereits ihre Winterquartiere bezogen haben. Also eine breite Palette unserer gefiederten Freunde.
Das hier nicht selten ein Fest gefeiert wird, lässt sich an der Infrastruktur, auf dem gut ausgenutzten Gelände, erkennen. Vom Universal-Raum für Speisezubereitung und Lagerung diverser Sorten Gerstensaft etc. bei deren Degustation niemand zu kurz kam. So sind die Festbänke und Tische schnell umorganisiert, um auch einem grösseren Andrang wie heute, Herr zu werden. Kurzum es herrschte eine zufriedene Gemütlichkeit. Dass sogar zwei weitere. neue Generationen zugegen waren, lässt daraus schliessen, dass die Nachfolgeregelung mal klappen könnte.
Fast hätte ich bei der Aufzählung der Tier-Spezies vergessen, dass ja auch der kleine weisse wuschelige Hund der Lhotskys anwesend war. Meistens diskret, irgendwo unter dem Tisch, ist er ja auch nicht so gross aufgefallen. Bis — plötzlich ein quietschen, ein Schrei, eben so, wie wenn man einem Hund versehentlich auf den Fuss tritt.
Ruth meint:“ Ja die wollen nur spielen!“ Zu meiner Linken unter demTisch, entdecke ich die beiden Heck an Heck stehend, unzertrennlich festgefahren. Tatsächlich, hat doch der kleine schwarze Belgier der Jakobs, das Gastrecht missbraucht und sich die Wuschelhündin vorgenommen.
Wer weiss, Anfang Dezember könnten dieLhotskysihre Gastgeschenke erhalten.
Jedenfalls hat die Episode für allgemeine Heiterkeit gesorgt und die hündische Liebesgeschichte wurde noch bei einigen Gelegenheitlachend rezitiert!
Leider musste ein nächster Besuch bei Frank Gessner, wegen Unpässlichkeit seiner Tauben, ausfallen!
Die nun zur Verfügung stehende Zeit, konnten wir zu einem Besuch der nicht weit entfernten, ehemaligen Grenzezwischen Ost- und Westdeutschland nutzen. Die verbliebenen Mahnmale in Form von Zaunfragmenten und illustrierten Tafeln, machen einem schon nachdenklich, wenn man bedenkt, was gegenwärtig in unserer Welt so alles passiert.
Nächster Halt beim „Bayernturm.“Diese 38 Meter hohe Stahlkonstruktion wurde 1965/66 gebaut. Der unmittelbar an der Grenze stehend Turm, ermöglichte Besuchern einen Blick in die DDR und auf den Todestreifen zu werfen.
Ein mulmiges Gefühl für nicht ganz schwindelfreie Leute, wenn man sich die, um die 200 Stufen zählende Treppe „hochgearbeitet“ hat und dann über den Bretterboden geht, durch dessen Ritzen man hinunter sehen kann.
Zurück ging’s nochmals zu Lhotky’s! Peter gab nochmals alles mit seinen Tauben! Am Himmel, auf der Strassenlaterne, auf Nachbarsdächern, überall Taubenspektakel.
Den Abend verbrachten wir nochmals im Gasthof Hartleben! Nachtessen heute im kleineren Kreis, wir sassen auch etwas enger und das Bier ist trotz Konsumfreude der Gäste, nicht ausgegangen!
Samstagmorgen danach!Frühstück und Abreise ins 80 Km entfernte Herpf, zu Matthias Müller. Matthias züchtet blaue Kingtauben vom Feinsten. Seine Anlage, etwas vom Schönsten, was ich bisher gesehen habe und super gepflegt.
Gegenüber unserer Liebhaberei, sind Kings ein Riesenkontrast zu unseren eher quirligen Flugtauben. Wie es scheint, lassen sich diese elefantösen Geschöpfe nicht aus der Ruhe bringen und machen kaum Anstalten ihre Flügel zu benutzen. Natürlich wurden wir auch hier sehr gastfreundlich bewirtet.
Weiterfahrt eine halbe Stunde zum Geflügelpark in Möhra!In der grosszügigen Anlage waren viele Haustierrassen aus Thüringen zu bestaunen. Besonders angetan haben es mir die Steinacher Kampfgänse mit ihrem aparten graublauen, weissgesäumten Gefieder. Woher sie ihren kämpferischen Namen haben, erklärt sich nicht von selbst, machen sie doch eher einen ruhigen friedlichen Eindruck. Scheinbar gab es auch Gänsekämpfe! (Wikipedia)
Nach 11 Uhr trafen wir bei Gerhard Krapf in Hausbreitenbach ein! Über Gerhard habe ich schon früher viel gehört, gelesen und erfahren. Wir haben schon vor Jahren, einige Male telefoniert, aber persönlich habe ich ihn leider noch nie getroffen. Zugegeben, als ich hörte, dass er auf der Liste der zu besuchenden Züchter stand, gab es für mich keine Bedenkzeit! Da musste ich hin!
Freundliche Begrüssung im grossen Innenhof von Gerhards Anwesen! Wir wurden erwartet und konnten sogar unsere Fahrzeuge geschützt parken. Bald kamen wir auf die Tauben zu sprechen. Gerhard erklärte sich sofort bereit seine Wiener Hochflieger in die Luft zu schicken, obwohl er betonte, dass auch seine Tauben unter grossem Raubvogeldruck zu leiden hätten. Wie man weiss, hält sich Gerhard eine kunterbunte Schar Wiener Hochflieger.Eine Farbpalette und Farbenschläge, wie ich sie noch nie angetroffen habe.
Der gestartete Stich, geschätzte 55 Tauben, flog nach einem kurzen Zwischenstop ab und zog in enger Formation, seine eher aufgeregten Runden, schwenkend und kippend über dem Haus. Der Grund für die Nervosität war, wie vermutet, ein Wanderfalke, der schon nach wenigen Sekunden durch den Stich schoss. Wir sehen hier sehr schön, wie sich das Gros des Schwarmes immer wieder zusammenfasst und mit seinem variantenreichen Figuren-Flug, den Räuber irritiert und so einen Zugriff verhindern kann. Leider hat er später eine einzelne, abgetriebene Taube fassen können. Dies gehört zur Taktik vieler Beutegreifer! Fast so schnell wie gestartet, sind alle Flieger wieder in den Schlag eingesprungen.
Kurz darauf hat Gerhard seine Stralsunder in die Luft geschickt. Dieser Stich konnte nun unbehelligt in die Höhe ziehen, da der Falke jetzt mit seiner Beute beschäftigt war.
Weitere Stralsunder, die Zuchttauben und Reservetiere, werden in einer geschützten Volière gehalten.
Stralsunder
Volièren für Stralsunder
So zogen wir von Gehege zu Gehege. Eine Volière mit Hubbeltauben, einer Fleischrasse. Ein Schlag mit Kelebeks, die später auch noch fliegen durften. Enten, Hühner ! Unglaublich, welche Schätze an Gefiederten unser Gerhard betreut! Dazu kommen Bienenstöcke und eigene Pilze, die hier wachsen.
Die Hühner legen ihre Eier bereits gefärbt!
Kampfhuhnrasse „Hint“
Dann wurden wir in’s Backhaus eingeladen! Der Hausherr hat hier einen riesigen Backofen selbst gebaut und die Dame des Hauses einen unglaublich schönen Tisch mit allerlei selbst gebackenen und liebevoll verzierten Köstlichkeiten hergerichtet.
Die Schneiders’s in Viernau
Hier folgen wir den letzten Einladungen des Tages oder sogar unserer Züchterreise. Wir sind bei Marco Schneider’s Wohnhaus und seiner Zuchtanlage, die in mehrere Einheiten gegliedert ist.
Wir sehen seine Soulzer Hauben, eine elsässische Ausstellungsrasse mit der Marco schon viele Erfolge erzielt hat.
Die zweite Leidenschaft gilt seinen Flugtauben. Den Birmingham Rollern, Culbutant français und Galatzer Rollern?
Eine weitere Ausstellungsrasse Modenese Gazzi blau, sieht man im Hintergrund! Besitzerin ist Töchterchen Paulina!
Wo sind sie wohl? Nein, der Falke ist bereits wieder am Jagen, leider mit Erfolg!
Das nachfolgende Video ist leider nicht scharf, weil der Wanderfalke gelacht haben soll! Gut zuhören im folgenden Video!
Standortwechsel zu Stefan Schneider mit seiner modernen Flugtauben-Anlage! Wohl dem, der Platz, Material, Ausrüstung und das notwendige handwerkliche Geschick besitzt! Gefällt mir ausserordentlich! Hier züchtet er Wuta’s in weiss, Griechische- und altdeutsche Mövchen.
Bernd Schneider züchtet hier seine Thüringer Barthühner!
Entschuldigt lieber Marco, Stefan und Bernd, dass ich bei euch nicht mehr Bilder liefern kann. Den Schreib- und Dokumentationsbefehl unserer Vereinsleitung, erhielt ich erst bei der Heimfahrt! Die Müdigkeit hat vermutlich auch noch etwas dazu beigetragen.
Von den Schneider’s ging’s dann zum Hotel Kloster in Rohr! Zimmerbezug und frisch machen! Das Nachtessen war fein und wurde zügig serviert.
Bis spät am Abend wurde Bowling gespielt mit mehr oder weniger grossem Erfolg. Jedenfalls hat es sich der Schreiberling einfacher vorgestellt! Hauptsache es war gemütlich und lustig!
Sonntagmorgen Frühstück bei schönem Buffetangebot im Hotel Kloster.
Eine Heimfahrt, die ohne Riesenverkehr glücklich ablief und schon waren wir wieder zu Hause, bei unseren Liebsten und den Tauben.
FAZIT: Es war eine ganz schöne Reise mit vielen sehr guten Erlebnissen. Wir haben ausschliesslich gute, sympathische Leute und Züchterfreunde getroffen und kennen gelernt, dabei verschiedene Schlaganlagen besichtigen können. Sicher konnte jeder was mitnehmen, oder dazulernen, das er so noch nicht gesehen, oder gekannt hat!
Ich glaube, ich darf und muss mich im Namen aller Teilnehmenden und bei allen unseren lieben Gastgebern ganz herzlich bedanken für die grosszügige und vielseitige Bewirtung, die wir bei euch erleben durften. Nochmals vielen, vielen herzlichen Dank!
Auch herzlichen Dank unseren Mitreisenden Silvia, Evelyne und Walter, Bettina, Samu, Christian, Hans, Thomas und Ruth, Peter, Marco. Unseren guten, sicheren Fahrern Heinz und Franco. Es war gemütlich, angenehm und lustig mit euch.
Natürlich auch den Verantwortlichen für die Planung und Organisation ein grosses, herzliches Dankeschön.!
Einen Part habe ich noch aufgespart, der bei einigen unter uns auf die Tränendrüse gedrückt hat!